Wummernde Beats und Diskolichter im großen Saal des DRK-Kreisverband in Ibbenbüren – ein eher ungewöhnlicher Anblick für die Räumlichkeiten, in denen unter der Woche und am Wochenende normalerweise Erste Hilfe gelehrt und gelernt wird. Grund dafür war die seit Anfang des Jahres neu etablierte Partyreihe des Ambulant unterstützten Wohnen (AuW) für Klientinnen und Klienten mit Beeinträchtigung.
Ganz neu ist die Idee einer bereichsübergreifenden Party für Klientinnen und Klienten aber nicht. Bereits vor Corona haben die Partys regelmäßig stattgefunden, wurden dann aber aus verschiedenen Gründen eingestellt. Doch in Vergessenheit sind die Partys nicht geraten: „Unsere Klientinnen und Klienten haben immer wieder nach den Partys gefragt. Grund genug für uns eine neue Partyreihe auf die Beine zu stellen“, so Kerstin Schweigstill, Leitung des AuW für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen und Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Neben den Klientinnen und Klienten des AuW waren aber auch die Mieter:innen der unterschiedlichen Wohngemeinschaft für Menschen mit Beeinträchtigung wie „Ankerpunkt“ und „Mittendrin“ aus Hopsten und „Lachgesichter“ aus Mettingen der Einladung nach Ibbenbüren gefolgt. Die große Beliebtheit des Diskoabends begründete das Team des DRK: „Durch bereichsübergreifende Angebote wie den Diskoabend können sich unsere Klientinnen und Klienten auch außerhalb der Arbeitszeit sehen und gemeinsam Spaß haben.“
Auch wenn die Stimmung am vergangenen Freitagabend für jeden Ausstehenden ersichtlich gut war, wurde die Freude der rund 35 Gäste spätestens deutlich, als DJ Christian durch das Mikrofon fragt: „Seid ihr heute Abend gut drauf?“ und alle Anwesenden in einem Chor aus Zustimmung und Beifall reagieren. Der besondere Benefit der Veranstaltung ist nämlich der extra engagierte DJ Christian, der einen großen Anteil an der überdurchschnittlich guten Laune der Partygäste hatte. Christian, ebenfalls Klient des AuW, ist passionierter DJ und legt seit seinem 15. Lebensjahr regelmäßig für kleinere und größere Events auf und weiß genau, wie er die Menge mit seinen Playlists auf die Tanzfläche bekommt. „Ich beginne mit dem Genre Schlager und arbeite mich dann durch die 70er, 80er und 90er Jahre bis in die aktuellen Charts. Darunter auch viele bekannte Klassiker, die so gut wie jeden auf die Tanzfläche locken.“
Gegen 21.30 Uhr ging es dann nach zwei Stunden tanzen und feiern für alle Klientinnen und Klienten nach Haus, aber mit dem Vorsatz auch bei der nächsten Party des AuW wieder dabei zu sein.